Sintflut: „Erdzeitalter“ 

••  In der Geologie werden auf Grundlage des aktualistischenDas aktualistische Prinzip ist die Annahme, dass es bei der Entstehung der Sedimente keine beschleunigten Phasen (Katastrophen) gab. Prinzips Erdzeitalter postuliert. Sie heißen der Reihenfolge nach Präkambrium, Kambrium, Ordovizium, Silur, Devon, Karbon, Perm, Trias, Jura, Kreide, Tertiär, Quartär. Diese Epochennamen repräsentieren Zeitalter mit bestimmten Ökosystemen, keine Gesteinsarten. In unterschiedlichen Erdzeitaltern können u. U. gleiche Gesteinsarten vorliegen. Die Namensgebung richtet sich entscheidend nach den in den Sedimenten vorliegenden Fossilgesellschaften. Die obige Sedimentationsfolge ist auf der ganzen Erde nachweisbar, wenn auch meist nicht komplett.

••  Die Epochen Karbon und Kreide nennen scheinbar Gesteinsarten. Dennoch sind komplexe Ökosysteme gemeint, die Vielfältiges hinterlassen haben. Karbon: Steinkohleflöze sind meist sedimentierte Schwimmwälder, die auf der Nordhalbkugel vor allem aus Bärlappbäumen bestanden. Kreide: Sie geht hervor aus den Schalenresten kleiner Grünalgen, der Coccolithophoriden. Sie lebten in Flachmeeren. Bis zur Kreidezeit gab es weltweit nur Flachmeere.

••  In jedem geologischen Erdzeitalter tauchen unvermittelt voll entwickelte Lebewesen auf. Nur Katastrophen konnten ihre Fossilierung bewirken: eine Sintflut und nachfolgende, weitere katastrophale Umwälzungen, die die Lebensbedingungen in ziemlich schneller Folge veränderten. Für diese katastrophische Sichtweise – eine Sintflutgeologie – seien die biblischen Angaben aus 1. Mose 7 und 8 zugrunde gelegt: Es regnete 40 Tage und Nächte, die „Brunnen der Tiefe“ öffneten sich. Alle Berge der Erde waren mit Wasser bedeckt. Der Wasserpegel der Sintflut hatte Maximalstand bis zum 150. Tag.

••  Außerdem erwähnt die Bibel, dass es nach der Sintflut eine Zeit gab, in der die Erde sich teilte (1. Mose 10:25Eber zeugte zwei Söhne. Einer hieß Peleg, darum dass zu seiner Zeit die Welt zerteilt ward; des Bruder hieß Joktan., vgl. mit 1. Mose 11:10-16), und es gab eine Zeit unmittelbar nach der Sintflut, in der hohe Berge gebildet wurden (Psalm 104:6-9Mit der Tiefe decktest du es wie mit einem Kleide, und Wasser standen über den Bergen. Aber von deinem Schelten flohen sie, von deinem Donner fuhren sie dahin. Die Berge gingen hoch hervor, und die Täler setzten sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast. Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht und dürfen nicht wiederum das Erdreich bedecken.). Der Wasserpegel der Sintflut hat also bei Weitem nicht die Höhe heutiger Gebirge erreicht.

ErdzeitalterSintflutgeologie
Präkambrium: keine Lebensspuren, Gesteinsart z. B. BändereisenerzVorsintflutliche Gesteine: keine Ablagerung durch Wassser, kein Steinsalz, kein Kohlenstoffanteil (Kalke)
Kambrium: Fossilien aller Tierstämme („kambrische Explosion“), viele Trilobiten, Kohlendioxidgehalt bei 0,45%Sintflut lagert Sedimente ab. Organismen werden unter Wasser abgelagert, weil die Erde von Wasser bedeckt ist. Eine wassersortierte Ablagerungsreihenfolge stellt sich ein.
Ordovizium: Conodonten, Graptolithen, Seeigel, Seesterne, Korallen, Kopffüßer, Trilobitenüberall Ablagerungen maritimer Organismen
Silur: Knochenfische, Seeskorpione, Korallen, Gefäßpflanzen, FlechtenZeitskala: bis 150 Tage nach Beginn der Sintflut.
Devon: „Zeitalter der Fische“: Lungenfische, Panzerfische, Quastenflosser etc.Das Wasser der Sintflut beginnt abzufließen, daher viele Fischfossilien. 50 % aller Tierarten sterben am Ende des Devon unwiederbringlich aus.
Karbon: Sedimente mit Steinkohle; fossile Spuren von Moostierchen, Foraminiferen, geflügelten Insekten, Amphibien u. a.Riesige, mattenartige Schwimmwälder überleben die Sintflut am längsten. Sie werden als Ganzes verschüttet. Steinkohleflöze sind allochthonDas heißt: Sie wurden angespült und sind nicht an dem Ort gewachsen, an dem man sie heute findet..
Zeitskala: bis 220 Tage nach Beginn der Sintflut.
Perm: Foraminiferen, Brachiopoden, Reptilien, SamenfarneDas so genannte Massenaussterben der Perm-Trias-Grenze markiert den Abschluss der unmittelbar von der Sintflut herrührenden Sedimentierungen. Das Wasser der Sintflut ist abgeflossen. Relative Trockenheit und Salzbildung.
Zeitskala: bis 370 Tage nach Beginn der Sintflut (Tiere verlassen die Arche, 1. Mose 8:13-16Im sechshundertersten Jahr des Alters Noahs, am ersten Tage des ersten Monats vertrocknete das Gewässer auf Erden. Da tat Noah das Dach von dem Kasten und sah, dass der Erdboden trocken war. Also ward die Erde ganz trocken am siebenundzwanzigsten Tage des zweiten Monats. Da redete Gott mit Noah und sprach: Gehe aus dem Kasten, ...).
Trias: starke Verbreitung der Landtiere, viele Saurierarten, verbreitet nacktsamige PflanzenWüsten und Flachmeere; Neuausbreitung der Pflanzen und Tiere; der Faktor Selektion bestimmt, welche Organismen sich unter den nachsintflutlichen Lebensbedingungen ausbreiten.
Jura: Saurier, Archeopterix, auch Säugetiere, Schachtelhalme, Farne, NadelbäumeFlachmeere, warmes Klima, beste Bedingungen für die Neuausbreitung der Pflanzen und Tiere.
Zeitskala: bis ca. 100 Jahre nach der Sintflut.
Kreide: Saurier, Säugetiere, Nadelbäume verbreitet, Blütenpflanzen; WealdenkohleKontinental-Drift (1. Mose 10:25Eber zeugte zwei Söhne. Einer hieß Peleg, darum dass zu seiner Zeit die Welt zerteilt ward; des Bruder hieß Joktan.), Gebirgsbildung, Flutwellen, katastrophale Umwälzungen. Als Folge der Sintflut gab es überall weiche Sedimente: Fossilbildung möglich. Viele Tiergruppen sterben aus, auch die großen Saurier.
Zeitskala: bis 150 Jahre nach der Sintflut.
Tertiär: Säugetiere und Blütenpflanzen auf der ganzen Erde anzutreffen; BraunkohleKontinental-Drift und Gebirgsbildung verlangsamt; noch immer Flutwellen, Umwälzungen, weiche Sedimente. Pflanzenmaterial für Braunkohle vom Wasser in Senken transportiert.
Zeitskala: Ende des Tertiär: 250 bis 300 Jahre nach der Sintflut.
Quartär: keine versteinerten Fossilien, aber eingefrorene Mammuts, Knochen in trockenen, sandigen Böden, Grabstätten etc.Weltweit Spuren menschlicher Kultur
Zeitskala: Ende der Eiszeit des Quartärs: etwa 1400 Jahre nach der Sintflut


••  Der Kohlendioxidgehalt der Luft liegt heute bei etwa 400 ppm (parts per million) und wird von den Medien als bedrohlich hoch dargestellt. Im Kabrium war der Kohlendioxidgehalt wenigstens 10-mal so hoch (4500 ppm). Bis zur Kreidezeit betrug er weiterhin wenigstens 1000 ppm. Aus Sicht einer Sintflutgeologie kann man darum annehmen, dass die CO2-Konzentration vor der Sintflut mehr als 10-mal höher war als heute und dann nach der Sintflut rapide abfiel. Die Pflanzenwelt leidet seit der Sintflut also an CO2-Mangel. Das ist real messbar: In einem großen Maisfeld sinkt der CO2-Anteil tagsüber von 400 ppm auf 200 ppm ab, weil die Pflanzen jedes CO2-Molekül aufsaugen. Dazu sind die Spaltöffnungen der Blätter immer geöffnet. Die Spaltöffnungen sind auch das Portal, durch das die Pflanzen ihre Verdunstung regeln. Sie verdunsten unter den aktuellen Bedingen unwillkürlich mehr Wasser und haben darum mehr Wasserbedarf als vor der Sintflut.


••  Weiterführende Literatur zu den Themen Erdzeitalter und Sintflutgeologie:

Joachim Scheven: Karbonstudien. Neuhausen-Stuttgart: Hännsler-Verlag, 1986.
Joachim Scheven: Mega-Sukzessionen und Klimax im Tertiär: Katastrophen zwischen Sintflut und Eiszeit. Neuhausen-Stuttgart: Hännsler-Verlag, 1988.
Joachim Scheven: Vor uns die Sintflut. Hofheim a.T.: Kuratorium Lebendige Vorwelt e.V., 2007.
Joachim Scheven: Der Schatz im Acker. Hofheim a.T.: Kuratorium Lebendige Vorwelt e.V., 2012.
John C. Whitcomb & Henry M. Morris: The Genesis flood. Phillipsburg, N.J.: P & R Publishing, 2011. [Anm.: Text ist von 1961.]
Wise, Kurt P. (2003). The Pre-Flood Floating Forest: A Study in Paleontological Pattern Recognition. In: The Proceedings of the International Conference on Creationism, Vol. 5, Article 31. https://digitalcommons.cedarville.edu/icc_proceedings/vol5/iss1/31
Scheven, J. (1996). The carboniferous floating forest: An extinct pre-Flood ecosystem. CEN Tech. J., Vol. 10, no. 1.


Spuren früher Kulturen